5 Minuten im Cafe: eine unfassbare Geschichte
Da sitzt er. Unfassbar. Ganz allein, einen Kaffee vor sich. Er lächelt mich an. Schüchtern, so wie ich selbst auch, aber doch ganz er selbst. Unfassbar. Ich setze mich ihm gegenüber, unentschlossen, nur ganz ans Eck, ziehe nicht einmal die Jacke aus. Ich empfinde es ganz stark so, dass es wirklich möglich wäre, eine Weile sitzen zu bleiben, einen Kaffee zu bestellen, und mit ihm zu reden. Zu reden. Einfach. Doch ich kann nicht. Ich muss es auf 5 Minuten beschränken und dann die Flucht ergreifen. Ich muss ja auch wirklich weg, arbeiten. Und ausserdem will, wenn dann, ich diejenige sein, die das Bleiben unmöglich macht. Diesmal. Und so sind's 5 Minuten. Doch die 5 Minuten sind sehr schön . Wenig Worte, so insgesamt, und doch genug. Genug, um irgendwie zu spüren, es hat sich nichts geändert, 3 Jahre, und es hat sich nichts geändert. Obwohl sich so viel geändert hat. Und doch können wir 5 Minuten an diesem Kaffeehaustisch sitzen, und da fühlt sich nichts distanziert oder verhalten an, einfach nur warm. Irgendwie. Und ich spüre, alles ist noch da, irgendwo, vergraben aber nicht vergessen, zurückgehalten aber nicht verschwunden. Oder so. Und dann gehe ich wieder und lasse ihn dort sitzen, allein mit seinem Kaffee. Und wahrscheinlich findet er das sehr gut so.
2 Comments:
Für den, dem ich nichts sagen kann und alles sagen könnte.
And when we meet, which I'm sure we will
All that was there, will be there still
I'll let it pass, and hold my tongue
And you will think, that I've moved on....
(Dido: White Flag)
Danke für Deine unfassbare Geschichte.
Post a Comment
<< Home